Geden­ken nach 80 Jah­ren. Svitla­na Petrows­ka­ja beim 80. Jah­res­tag der Befrei­ung des Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers Mauthausen

Am 11. Mai 2025 fan­den in Maut­hau­sen die Fei­er­lich­kei­ten zum 80. Jah­res­tag der Befrei­ung des Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers statt. 20.000 Besucher:innen aus aller Welt gedach­ten am Sonn­tag der Opfer des KZ Maut­hau­sen, dar­un­ter das spa­ni­sche Königs­paar Feli­pe VI. und Leti­zia, die koso­va­ri­sche Prä­si­den­tin Vjo­sa Osma­ni, Bun­des­prä­si­dent Alex­an­der Van der Bel­len sowie ein gro­ßer Teil der Bun­des­re­gie­rung. Unter den Teilnehmer:innen die­ser fei­er­li­chen Ver­an­stal­tun­gen befand sich auch die Freun­din des Hilfs­netz­werks Svitla­na Petrows­ka­ja aus Kiew.

Die Geschichts­leh­re­rin Svitla­na Petrows­ka­ja ist eine enge Part­ne­rin und Freun­din des Hilfs­netz­werks. Ihr Vater war Häft­ling im KZ Maut­hau­sen. 2022 floh sie vor dem rus­si­schen Angriffs­krieg aus der Ukrai­ne nach Berlin

Zwei­fach verfolgt

Ihr Vater, Vasyl Ovdi­y­en­ko (1902–1982), war ab März 1945 im KZ Maut­hau­sen inhaf­tiert. Er wur­de im Sep­tem­ber 1941 bei Kiew gefan­gen genom­men, war in den Lagern Wla­di­mir-Wolyn­ski, Sta­lag XVII C und Markt-Pon­gau in Öster­reich inter­niert und wur­de im März 1945 nach Maut­hau­sen über­führt. Nach sei­ner Befrei­ung durch­lief er fast ein Jahr lang eine Über­prü­fung in Spe­zi­al­la­gern des NKWD und kehr­te erst 1946 nach Hau­se zurück.

Mein Vater hat nie über das Erleb­te gespro­chen. Es war schwer und schmerz­haft für ihn, dar­über zu spre­chen.

Doch Miss­trau­en und Ver­däch­ti­gun­gen gegen­über dem ehe­ma­li­gen Kriegs­ge­fan­ge­nen zwan­gen ihn, Kiew zu ver­las­sen. „Mein Vater hat nie über das Erleb­te gespro­chen. Es war schwer und schmerz­haft für ihn, dar­über zu spre­chen. Er schrie oft im Schlaf und wein­te“, erzähl­te Svitla­na Petrows­ka­ja. Erst jetzt, fast 80 Jah­re nach dem Krieg, konn­te sie den Ort besu­chen, an dem ihr Vater inhaf­tiert war, und den ande­ren ver­stor­be­nen Häft­lin­gen aus der Ukrai­ne geden­ken, deren Ange­hö­ri­ge nie erfah­ren haben, wo sie ums Leben gekom­men sind.

Svitla­na Petrows­ka­jas Vater, Vasyl Ovdi­y­en­ko (1902–1982), war ab März 1945 im KZ Maut­hau­sen inhaftiert

Geden­ken an die Opfer des KZ Mauthausen

Svitla­na Petrows­ka­ja nahm an einer Gedenk­fei­er am ukrai­ni­schen Denk­mal teil. Die Fei­er wur­de von der ukrai­ni­schen Bot­schaft in Öster­reich orga­ni­siert. Vor einer Tafel mit dem Foto ihres Vaters erzähl­te sie des­sen Geschich­te. Anschlie­ßend führ­te sie den Gedenk­zug der ukrai­ni­schen Dele­ga­ti­on auf dem zen­tra­len Platz der Gedenk­stät­te an und leg­te Blu­men am Sar­ko­phag mit der Asche der im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Maut­hau­sen ums Leben gekom­me­nen Häft­lin­ge nieder.

Svitla­na Petrows­ka­ja führ­te den Gedenk­zug der ukrai­ni­schen Dele­ga­ti­on an

In der tages­zei­tung (taz) erschien kürz­lich ein Arti­kel über das Leben Svitla­nas Petrows­ka­jas.
Fotos: Tatia­na Many­ki­na

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