Seit Gründung hat das Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine 93.700 Euro Spendengelder an Überlebende, Angehörige und Fachkolleg:innen in der Ukraine und auf der Flucht ausgezahlt.
Eine der finanziellen Soforthilfen ging an Nadezhda Slessarewa (91) und ihre Familie. Die Arbeit des Hilfsnetzwerks bedeutet in einigen Fällen auch weitere Formen der Hilfe: Seit einigen Wochen versuchen wir aus der Ferne auch Nadezhda Slessarewa bei vielen Herausforderungen nach ihrer Ankunft in Deutschland zu unterstützen. Sie ist ehemalige Zwangsarbeiterin und schon viele Male als bekannte Zeitzeugin in Deutschland gewesen, vor zwei Jahren hat sie das Bundesverdienstkreuz erhalten. Nadezhda Slessarewa ist mit ihrem Mann und drei weiteren Familienmitgliedern — darunter ein kleines Baby — aus Kyiv nach Deutschland geflohen.

Sie konnten zunächst eine Unterkunft in Geislingen finden. Das Hilfsnetzwerk unterstützt die Familie bei vielen bürokratischen Herausforderungen bis hin zu ganz praktischen Fragen – etwa, wie man an eine Waschmaschine kommt. Wir versuchten, Ansprechpartner:innen in der Nähe zu finden, die mit passenden Sprachkenntnissen die Familie begleiten können und bei Fragen oder Problemen erreichbar sind. Das stellte sich nicht immer als leichte Angelegenheit heraus, so wurden bereits viele Arztbesuche per Telefon aus Berlin gedolmetscht. Aktuell hoffen wir auf die Genehmigung einer Reha für Nadezhda Slessarewa.
Mehr über die Lebensgeschichte von Nadezhda Slessarewa in der ZDF-Doku: Die Zwangsarbeiterin – Nadeshdas langer Weg nach Hause (Oktober 2021). (Screenshot ZDF Mediathek vom 23.6.22)