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11. Bericht vom 24.06.2022

Seit Grün­dung hat das Hilfs­netz­werk für Über­le­ben­de der NS-Ver­fol­gung in der Ukrai­ne 93.700 Euro Spen­den­gel­der an Über­le­ben­de, Ange­hö­ri­ge und Fachkolleg:innen in der Ukrai­ne und auf der Flucht ausgezahlt.

Eine der finan­zi­el­len Sofort­hil­fen ging an Nadezhda Sles­s­a­re­wa (91) und ihre Fami­lie. Die Arbeit des Hilfs­netz­werks bedeu­tet in eini­gen Fäl­len auch wei­te­re For­men der Hil­fe: Seit eini­gen Wochen ver­su­chen wir aus der Fer­ne auch Nadezhda Sles­s­a­re­wa bei vie­len Her­aus­for­de­run­gen nach ihrer Ankunft in Deutsch­land zu unter­stüt­zen. Sie ist ehe­ma­li­ge Zwangs­ar­bei­te­rin und schon vie­le Male als bekann­te Zeit­zeu­gin in Deutsch­land gewe­sen, vor zwei Jah­ren hat sie das Bun­des­ver­dienst­kreuz erhal­ten. Nadezhda Sles­s­a­re­wa ist mit ihrem Mann und drei wei­te­ren Fami­li­en­mit­glie­dern — dar­un­ter ein klei­nes Baby — aus Kyiv nach Deutsch­land geflohen. 

Nadezhda Slessarewa (Mitte) mit ihrem Mann Alexander und ihrer Tochter Elena im Rathaus Geislingen. In der zweiten Reihe zu sehen ist ihr Enkelsohn auf den Armen der Fotografin sowie die Dolmetscherin. Im Mai 2022 lud der Oberbürgermeister von Geislingen alle angekommenen Ukrainer*innen zur Begrüßung ins Rathaus ein.
© Familie Slessarewa
Nadezhda Sles­s­a­re­wa (Mit­te) mit ihrem Mann Alex­an­der und ihrer Toch­ter Ele­na im Rat­haus Geis­lin­gen. In der zwei­ten Rei­he zu sehen ist ihr Enkel­sohn auf den Armen der Foto­gra­fin sowie die Dol­met­sche­rin. Im Mai 2022 lud der Ober­bür­ger­meis­ter von Geis­lin­gen alle ange­kom­me­nen Ukrainer*innen zur Begrü­ßung ins Rat­haus ein.

Sie konn­ten zunächst eine Unter­kunft in Geis­lin­gen fin­den. Das Hilfs­netz­werk unter­stützt die Fami­lie bei vie­len büro­kra­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen bis hin zu ganz prak­ti­schen Fra­gen – etwa, wie man an eine Wasch­ma­schi­ne kommt. Wir ver­such­ten, Ansprechpartner:innen in der Nähe zu fin­den, die mit pas­sen­den Sprach­kennt­nis­sen die Fami­lie beglei­ten kön­nen und bei Fra­gen oder Pro­ble­men erreich­bar sind. Das stell­te sich nicht immer als leich­te Ange­le­gen­heit her­aus, so wur­den bereits vie­le Arzt­be­su­che per Tele­fon aus Ber­lin gedol­metscht. Aktu­ell hof­fen wir auf die Geneh­mi­gung einer Reha für Nadezhda Slessarewa.

Mehr über die Lebens­ge­schich­te von Nadezhda Sles­s­a­re­wa in der ZDF-Doku: Die Zwangs­ar­bei­te­rin – Nadesh­das lan­ger Weg nach Hau­se (Okto­ber 2021). (Screen­shot ZDF Media­thek vom 23.6.22)

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