Am 27.01. ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Zehntausende Überlebende der NS-Verbrechen in der Ukraine sind durch den russischen Angriffskrieg derzeit existenziell bedroht. Als Hilfsnetzwerk unterstützen wir seit zwei Jahren die NS-Überlebenden ganz konkret über Spenden.
Wen die Spenden erreichen und wie sie wirken
Schnelle Hilfe für eine Operation: Im Oktober 2023 stürzte Galyna K. und brach sich den Oberschenkelhals. Sie wurde erfolgreich operiert, aber die Kosten der Operation waren hoch. Das Hilfsnetzwerk unterstützte mit einer finanziellen Soforthilfe. Dank der Operation kann. Galyna wieder laufen und ist aus dem Krankenhaus nach Hause zurückgekehrt.
Galyna wurde 1930 in Kyiv geboren. Ihr Vater wurde im Oktober 1941 in Babyn Jar ermordet. Galyna überlebte mit ihrer Mutter und ihrer Schwester die NS-Besatzung in Kyiv.
Unterstützung durch eine Patenschaft: Vanda D. wurde 1938 in Belarus geboren, sie lebt heute in Lviv. 1944 verbrannte die Wehrmacht das Dorf, in dem sie mit ihrer Familie lebte. Sie wurde mit ihrer Mutter, Großmutter und den drei Schwestern in ein Lager in Witebsk verschleppt. Ihre Großmutter und ihre kleine Schwester überlebten das Lager nicht. Seit Ende 2023 können wir sie mit einer Patenschaft unterstützen, mit der sie sich ihre benötigten Medikamente leisten kann.
Unterstützung durch eine Patenschaft: „Jetzt bin ich 96 Jahre alt und muss noch einmal einen zweiten Krieg durchleben. Ich bin sehr krank. Ich wohne im 5. Stock in einem Haus ohne Aufzug und ich kann nicht allein hinausgehen. Mehrmals am Tag ertönen die Alarme.” Izabella J. wurde mit 16 Jahren zur NS-Zwangsarbeit nach Dresden verschleppt. Nach eineinhalb Jahren gelang es ihr, zu fliehen. Zurück in der Ukraine erkrankte sie schwer. Bis 1992 arbeitete sie in einer Fabrik und engagierte sich nach ihrem Ruhestand in der “Ukrainischen Union der Häftlinge — Opfer des Nationalsozialismus”. Sie erhält mit einer Patenschaft eine monatliche Unterstützung.
Unsere Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit 649.50 Euro Spendengeldern und Drittmitteln in 4359 Fällen Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 803 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen.