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6. Bericht vom 19.05.2022

Seit der Grün­dung des Netz­werks haben wir rund 72.000 EUR zur Unter­stüt­zung von Über­le­ben­den der NS-Ver­fol­gung, ihren Ange­hö­ri­gen und unse­ren Kolleg*innen ein­ge­setzt. In den ver­gan­ge­nen zwei Wochen waren unter den Empfänger*innen unter ande­rem 8 Über­le­ben­de, die zur Zwangs­ar­beit nach Köln ver­schleppt wur­den, deren Kin­der, die dort gebo­ren wur­den, und ihre Nach­kom­men. Das NS-Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum Köln hat nach Aus­bruch des Krie­ges über Umwe­ge und mit­hil­fe von unse­ren Partner*innen in der Ukrai­ne den Kon­takt her­ge­stellt und das Hilfs­netz­werk konn­te mit den Aus­zah­lun­gen begin­nen. Eine von ihnen ist Alla D. aus dem Gebiet Poltava. 

Jew­do­kia L., die Mut­ter von Alla D., wur­de 1942 als 21-Jäh­ri­ge aus dem Dorf Jaro­chiw­ka in der oblast Pol­ta­wa zur Zwangs­ar­beit nach Deutsch­land ver­schleppt. In Köln arbei­te­te sie zunächst als Küchen­hil­fe im Kol­ping­haus, spä­ter als Hilfs­ar­bei­te­rin in einer Möbel­fa­brik. Am 3. Juli 1944 kam ihre Toch­ter Alla in der Köl­ner Frau­en­kli­nik zur Welt. Jew­do­kia wur­de von ihren Kol­le­gin­nen bei der Betreu­ung des Kin­des unter­stützt. Nach der Befrei­ung kehr­ten Mut­ter und Toch­ter in die Hei­mat zurück. Alla erfuhr erst im Erwach­se­nen­al­ter vom Schick­sal ihrer Mut­ter. 2006 besuch­te sie auf Ein­la­dung der Stadt Köln ihre Geburts­stadt. Heu­te lebt sie in Dikan­ka in der oblast Pol­ta­wa. Im Mai 2022 hat sie 200 € vom Hilfs­netz­werk erhalten.

Alla D.s Mutter, die Zwangsarbeiterin Jewdokia L. (sitzend) 1943 in Köln (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Bp20642).
Alla D.s Mut­ter, die Zwangs­ar­bei­te­rin Jew­do­kia L. (sit­zend) 1943 in Köln (NS-Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum der Stadt Köln, Bp20642).

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