Bei einer durchschnittlichen Rente von 100 Euro müssen sich viele NS-Überlebende häufig zwischen dem Kauf von Lebensmitteln oder Medikamenten entscheiden. Im März haben wir durch Spenden gemeinsam mit der Stiftung “Verständigung und Toleranz” in Perejaslaw und Rivne 40 Überlebende der NS-Verfolgung mit dringend benötigten Medikamenten unterstützt. In vielen Fällen konnten die hochbetagten NS-Überlebenden nicht mehr selber zur Apotheke kommen und wurden von unseren Partner:innen zu Hause besucht.
Unter anderem erhielt Grigory K. in der Apotheke seine Medikamente. Er wurde 1941 geboren und hat die NS-Besatzung in der Ukraine als Kind überlebt. Sein Vater wurde von den Nazis ermordet. Seit seiner Kindheit leidet er unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Vor wenigen Monaten verstarb seine Frau, die mit ihrer Familie zu NS-Zwangsarbeit verschleppt wurde.
Auch Yevdokia S. konnte die Medikamente selber in der Apotheke abholen. Sie wurde 1938 geboren und überlebte als Kind die NS-Besatzung in der Ukraine. Diese traumatischen Erinnerungen prägen sie bis heute.
Galina S. ist in ihrer Mobilität stark eingeschränkt und bekam die Medikamente nach Hause geliefert. Sie wurde 1936 geboren und erinnert sich noch an die Bombardierung ihrer Heimatstadt Brody durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg. Der russische Angriffskrieg ruft viele traumatische Erinnerungen wach.
Unsere Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit 709.300 Euro Spendengeldern und Drittmitteln 4737 Mal Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 855 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen. 161 Überlebende der NS-Verfolgung erhalten eine Patenschaft.