Hanna Vlasiuk (geb. 1929) konnten wir dank neuer Spender:innen in diesem Jahr im Patenschafts-Programm begrüßen. Wie viele der NS-Überlebenden leidet auch sie bis heute unter gesundheitlichen Problemen aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung. Die monatliche Unterstützung ermöglicht es ihr, sich bessere Medikamente und Lebensmittel zu leisten. Die Patenschaften unterstützen derzeit 161 Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine ganz konkret.
Erinnerungen von Hanna Vlasiuk
Hanna Vlasiuk hat mit uns ihre Erinnerungen geteilt. Sie wurde als Kind mit ihrer Mutter zur Zwangsarbeit verschleppt. Ihre Mutter musste Hanna während der Arbeit in der Baracke zurücklassen und versteckte sie unter verschiedenen Kleidungsstücken, damit sie nicht entdeckt wird. Als Hanna erkrankte, versuchte ihre Mutter, in den Baracken zu bleiben, um sich um sie zu kümmern. “Der Wachmann kam in die Baracke und begann, meine Mutter zu fragen: ‘Warum bist du nicht bei der Arbeit?’. Meine Mutter sagte, dass ich krank sei und Typhus hätte, woraufhin der Wachmann meiner Mutter mit einem Stock auf den Rücken schlug.”
Hanna wurde in ein Krankenlager gebracht. Ihre Mutter fand sie erst eine Woche später wieder, nachdem sie erfahren hatte, wohin der Wachmann sie gebracht hatte. Trotz dieser schwierigen Bedingungen fand ihre Mutter die Kraft, sich nach der Befreiung gegen die Adoption von Hanna durch eine deutsche Krankenschwester zu wehren.
“Meine Mutter sagte, sie würde mich niemandem geben, und so machten wir uns auf den Weg.”
Gemeinsam kehrten sie in die Ukraine zurück, wo Hanna weiterhin mit den Folgen der Krankheit kämpfte. Ihre Krankheit führte zu zahlreichen Krankenhausaufenthalten.
Unsere Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit 728.507 Euro Spenden und Drittmitteln 4851 Mal Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 873 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen. 161 Überlebende der NS-Verfolgung erhalten eine Patenschaft.