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Paten­schaf­ten für NS-Über­le­ben­de – 57. Spendenbericht

Han­na Vla­si­uk (geb. 1929) konn­ten wir dank neu­er Spender:innen in die­sem Jahr im Paten­schafts-Pro­gramm begrü­ßen. Wie vie­le der NS-Über­le­ben­den lei­det auch sie bis heu­te unter gesund­heit­li­chen Pro­ble­men auf­grund der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­fol­gung. Die monat­li­che Unter­stüt­zung ermög­licht es ihr, sich bes­se­re Medi­ka­men­te und Lebens­mit­tel zu leis­ten. Die Paten­schaf­ten unter­stüt­zen der­zeit 161 Über­le­ben­de der NS-Ver­fol­gung in der Ukrai­ne ganz konkret. 

Erin­ne­run­gen von Han­na Vlasiuk

Hanna Vlasiuk

Han­na Vla­si­uk hat mit uns ihre Erin­ne­run­gen geteilt. Sie wur­de als Kind mit ihrer Mut­ter zur Zwangs­ar­beit ver­schleppt. Ihre Mut­ter muss­te Han­na wäh­rend der Arbeit in der Bara­cke zurück­las­sen und ver­steck­te sie unter ver­schie­de­nen Klei­dungs­stü­cken, damit sie nicht ent­deckt wird. Als Han­na erkrank­te, ver­such­te ihre Mut­ter, in den Bara­cken zu blei­ben, um sich um sie zu küm­mern. “Der Wach­mann kam in die Bara­cke und begann, mei­ne Mut­ter zu fra­gen: ‘War­um bist du nicht bei der Arbeit?’. Mei­ne Mut­ter sag­te, dass ich krank sei und Typhus hät­te, wor­auf­hin der Wach­mann mei­ner Mut­ter mit einem Stock auf den Rücken schlug.”

Han­na wur­de in ein Kran­ken­la­ger gebracht. Ihre Mut­ter fand sie erst eine Woche spä­ter wie­der, nach­dem sie erfah­ren hat­te, wohin der Wach­mann sie gebracht hat­te. Trotz die­ser schwie­ri­gen Bedin­gun­gen fand ihre Mut­ter die Kraft, sich nach der Befrei­ung gegen die Adop­ti­on von Han­na durch eine deut­sche Kran­ken­schwes­ter zu wehren. 

Mei­ne Mut­ter sag­te, sie wür­de mich nie­man­dem geben, und so mach­ten wir uns auf den Weg.”

Gemein­sam kehr­ten sie in die Ukrai­ne zurück, wo Han­na wei­ter­hin mit den Fol­gen der Krank­heit kämpf­te. Ihre Krank­heit führ­te zu zahl­rei­chen Krankenhausaufenthalten.

Unse­re Hil­fe in Zahlen 

Wir haben bis­lang mit 728.507 Euro Spenden und Dritt­mit­teln 4851 Mal Über­le­ben­de der NS-Ver­fol­gung über finan­zi­el­le Sofort­hil­fen sowie mit drin­gend benö­tig­ten Hilfs­gü­tern erreicht. 873 Mal konn­ten wir Ange­hö­ri­ge und Fachkolleg:innen unter­stüt­zen. 161 Über­le­ben­de der NS-Ver­fol­gung erhal­ten eine Patenschaft.

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