Patenschaften für NS-Überlebende
Luiza Moskalyuk (geb. 1937) wurde 1943 mit ihren Eltern und drei Schwestern zur Zwangsarbeit nach Fürstenfeld in der Steiermark verschleppt. Die Schwestern blieben in den Baracken auf sich allein gestellt zurück. Luiza war als älteste der Schwestern gerade 6 Jahre alt.
Vor kurzem erhielten wir einen Brief der Schwestern, in dem sie sich für die Unterstützung bedanken. Alle vier erhalten eine Patenschaft durch das Hilfsnetzwerk.
Wie viele der Überlebenden mussten auch sie lange um die Anerkennung ihrer NS-Verfolgungsgeschichte kämpfen. In der Sowjetunion waren die Geschichten der Überlebenden lange Zeit nicht anerkannt, in vielen Familien wurde aus Angst vor Repressionen nicht darüber gesprochen.
„Der Zweite Weltkrieg war und ist in uns. Er hat uns nicht nur die Kindheit geraubt, sondern er hat unsere Seelen für immer berührt und Angst und Misstrauen gesät. Wir waren alle sehr jung, als der Krieg in unser Leben trat und haben nicht verstanden, was geschah. Unsere Eltern haben uns nichts erzählt. Sie sind längst gestorben und haben diesen Schmerz mitgenommen.“
Wirkung der Patenschaften
Für die Überlebenden der NS-Verfolgung in der Ukraine ist der russische Angriffskrieg retraumatisierend. Die Patenschaften zielen nicht nur auf Unterstützung im schwierigen Alltag der Überlebenden, sondern auch auf eine Anerkennung ihrer erlittenen Verfolgung und der Folgen.
Unsere Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit 793.800 Euro Spenden und Drittmitteln 5555 Mal Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 911 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen. 163 Überlebende der NS-Verfolgung erhalten eine monatliche Patenschaft.