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“Jetzt bin ich 87 Jah­re alt und erle­be den Krieg wie­der.” – 58. Spendenbericht

Die Über­le­ben­den der NS-Ver­fol­gung sind beson­ders stark von Aus­wir­kun­gen des rus­si­schen Angriffs­kriegs betrof­fen. Immer wie­der berich­ten sie uns von der psy­chi­schen Belas­tung und den Trau­ma­ta, die der aktu­el­le Krieg wach­ruft. Die lan­des­wei­ten Strom­aus­fäl­le durch die rus­si­schen Angrif­fe erschwe­ren ihre Situa­ti­on weiter. 

Peter Bula­vi­nets (geb. 1937) hat mit uns sei­ne Erin­ne­run­gen geteilt und beschreibt uns ein­drück­lich die Situa­ti­on im Gebiet Riv­ne. Peter Bula­vi­nets über­leb­te das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ravens­brück. 1944 wur­de er im Alter von sie­ben Jah­ren mit sei­ner Mut­ter und sei­nem klei­nen Bru­der in das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger deportiert.

Peter Bulawine (geb. 1937)
Peter Bula­vi­nets lebt im Gebiet Rivne.
Wir kön­nen uns die Zeit und das Land, in dem wir leben, und die Umstän­de, die uns umge­ben, nicht aus­su­chen. Wir kön­nen nur die bes­ten mensch­li­chen Eigen­schaf­ten zei­gen: Mensch­lich­keit und Mit­ge­fühl. Wenn täg­lich Luft­alar­me ertö­nen und Droh­nen und Rake­ten über unse­re Köp­fe flie­gen, den­ke ich sofort an das Jahr 1944 zurück. Jetzt bin ich 87 Jah­re alt und erle­be den Krieg wie­der. Die Front­li­nie ist zwar weit ent­fernt, aber jeden Tag gibt es Alarm, Rake­ten tref­fen die Stadt. Nach dem Angriff auf unser Strom­sys­tem ist es sehr schwer mit dem Licht und stän­di­gen Strom­aus­fäl­len. Ich füh­le mich schlecht wegen der stän­di­gen Sor­gen, denn wir leben in Angst.”

Aus­wir­kun­gen der aktu­el­len Strom­aus­fäl­le auf NS-Überlebende

Die rus­si­schen Angrif­fe füh­ren der­zeit zu flä­chen­de­cken­den Strom­aus­fäl­len in der gan­zen Ukrai­ne. Neben stän­di­gen Luft­alar­men sowie Droh­nen- und Rake­ten­an­grif­fen müs­sen die Men­schen in der Ukrai­ne nun auch ohne sta­bi­le Strom­ver­sor­gung aus­kom­men. Die Über­le­ben­den der NS-Ver­fol­gung sind als älte­re Men­schen beson­ders stark von den Strom­aus­fäl­len betrof­fen. Auf­grund ein­ge­schränk­ter Mobi­li­tät kön­nen sie nicht ein­fach ande­re Orte auf­su­chen. Wenn die Auf­zü­ge nicht mehr funk­tio­nie­ren, kom­men sie oft nicht aus ihren Woh­nun­gen. In der Dun­kel­heit ohne Licht zurecht­zu­kom­men kann für sie beson­ders schwie­rig und gefähr­lich sein.

Wie die Spenden wirken

Als Hilfs­netz­werk unter­stütz­ten wir im Mai Peter Bula­vi­nets und 137 wei­te­re NS-Über­le­ben­de in Myko­la­jiw, Ode­sa, Podilsk, Kry­vih Rih und Riv­ne mit finan­zi­el­len Sofort­hil­fen durch Spenden. Lei­der erreich­ten uns auch trau­ri­ge Nach­rich­ten über den Tod einer Über­le­ben­den der NS-Ver­fol­gung. Wir unter­stütz­ten die Ange­hö­ri­gen mit einer Sofort­hil­fe für die Beer­di­gung. Außer­dem erhiel­ten 12 Kolleg:innen aus Gedenk­stät­ten und Muse­en finan­zi­el­le Unterstützung.

Unse­re Hil­fe in Zahlen

Wir haben bis­lang mit 741.500 Euro Spenden und Dritt­mit­teln 4896 Mal Über­le­ben­de der NS-Ver­fol­gung über finan­zi­el­le Sofort­hil­fen sowie mit drin­gend benö­tig­ten Hilfs­gü­tern erreicht. 886 Mal konn­ten wir Ange­hö­ri­ge und Fachkolleg:innen unter­stüt­zen. 161 Über­le­ben­de der NS-Ver­fol­gung erhal­ten eine Patenschaft

Spen­den­auf­ruf

Wir brau­chen Ihre Unter­stüt­zung ange­sichts der aktu­el­len Lage: Unser Ziel ist es, 400 Über­le­ben­de der NS-Ver­fol­gung mit akku­be­trie­be­nen Lam­pen aus­zu­stat­ten. Mit die­sen Lam­pen haben sie auch bei nächt­li­chen Strom­aus­fäl­len Licht und sie die­nen gleich­zei­tig bereits als Vor­sor­ge für die Win­ter­mo­na­te.

Jede Lam­pe kos­tet 25 €. Noch im Juli wol­len wir die Lam­pen in die Ukrai­ne brin­gen. Spenden Sie für eine, zwei oder mehr Lam­pen unter dem Stich­wort “Licht” und hel­fen Sie uns, unser Ziel zu errei­chen.

Spen­den­kon­to bei der Ber­li­ner Volks­bank:
Emp­fän­ger: Kon­tak­te-Kon­tak­ty
IBAN: DE59 1009 0000 2888 9620 02 — BIC: BEVODEBB
Stich­wort: Licht

Wir dan­ken Ihnen für Ihre Unterstützung!

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