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Wir trau­ern um Nadi­ya Slyesaryeva

Wir trau­ern um Nadi­ya Sly­e­sa­rye­va, die am 31.12.2023 ver­stor­ben ist. Unse­re Gedan­ken und unser Mit­ge­fühl sind bei ihrer Fami­lie und ihren Angehörigen.

„Damit die nächs­ten Gene­ra­tio­nen wis­sen, was pas­siert ist.“

Ihr Leben lang setz­te sich Nadi­ya Sly­e­sa­rye­va für die Erin­ne­rung an NS-Zwangsarbeiter:innen ein. Noch im Juni durf­ten wir sie auf unse­rer Tagung “Erin­ne­rung, die Leben ret­tet” für die Auf­takt­ver­an­stal­tung sowie ein Podi­um emp­fan­gen. Gemein­sam mit ihrer Toch­ter Liud­mi­la Sly­e­sa­rye­va sprach sie dar­über, dass sie seit den 90er Jah­ren tau­sen­de Erin­ne­run­gen von ehe­ma­li­gen Zwangsarbeitern:innen sam­meln und doku­men­tie­ren: „Damit die nächs­ten Gene­ra­tio­nen wis­sen, was pas­siert ist.“, so Nadia Sly­e­sa­rye­va. Sie grün­de­te im Jahr 2000 ein Frau­en­zen­trum in Kyiv für Opfer tota­li­tä­rer Regime. 2019 erhielt sie das Bun­des­ver­dienst­kreuz für ihr Enga­ge­ment als Zeit­zeu­gin.

Nadi­ya Sly­e­sa­rye­va wur­de 1930 gebo­ren. Sie über­leb­te den Holo­do­mor und sta­li­nis­ti­schen Ter­ror. Als jun­ges Mäd­chen wur­de sie zur Zwangs­ar­beit für das NS-Regime ver­schleppt. Nach der Befrei­ung kehr­te sie zurück in
die Ukrai­ne und stu­dier­te Bau­in­ge­nieur­we­sen. Sie wirk­te am Wie­der­auf­bau des Don­bas mit und leis­te­te spä­ter einen gro­ßen wis­sen­schaft­li­chen und prak­ti­schen Bei­trag zum Städ­te­bau in Kyiv und ande­ren Städ­ten der Ukrai­ne.
Auf­grund des rus­si­schen Angriffs­krie­ges muss­te sie 2022 nach Deutsch­land flie­hen. Ihre Lebens­ge­schich­te und ihr uner­müd­li­ches Enga­ge­ment als Zeit­zeu­gin zu spre­chen, hat uns sehr beein­druckt und bewegt.

Wir wer­den sie nicht vergessen.



Nadi­ya Sly­e­sa­rye­va auf der Tagung des Hilfs­netz­werks im Juni 2023. 

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