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48. Spen­den­be­richt — 29.12.2023

“Die Unter­stüt­zung ist in die­ser her­aus­for­dern­den Zeit von unschätz­ba­rem Wert.”

Inter­view mit Aneli­ia Kovals­ka, die für die Stif­tung Ver­stän­di­gung und Tole­ranz im Gebiet Pere­jas­law seit vie­len Jah­ren NS-Über­le­ben­de unter­stützt und eine wich­ti­ge Part­ne­rin des Hilfs­netz­werks ist. 

Wel­che Vor­be­rei­tun­gen für den Win­ter habt ihr getrof­fen, um die NS-Über­le­ben­den zu unter­stüt­zen? Mit wel­chen Her­aus­for­de­run­gen des Win­ters rech­net ihr?

Wir haben eine Bestands­auf­nah­me der Wohn­ver­hält­nis­se durch­ge­führt und Maß­nah­men ergrif­fen, die­se zu ver­bes­sern. Dies beinhal­te­te die Iso­lie­rung von Fens­tern und Türen sowie die Ver­füg­bar­keit von war­men Schu­hen und Klei­dung. Zusätz­lich haben wir die bereit­ge­stell­ten bat­te­rie­be­trie­be­nen Taschen­lam­pen vom Hilfs­netz­werk auf­ge­la­den ine umfas­sen­de Über­sicht über not­wen­di­ge Hilfs­maß­nah­men wur­de erstellt.

Der­zeit bestehen Plä­ne für Strom­aus­fäl­le in der Regi­on, wobei alle Bewoh­ner dar­über infor­miert sind. Die Zufluchts­or­te bei Strom- und Hei­zungs­aus­fäl­len sind ein­satz­be­reit, und bis­her gab es kei­ne Unter­bre­chun­gen der Hei­zung. Strom­aus­fäl­le, Hei­zungs­un­ter­bre­chun­gen und Pro­ble­men mit der Trink­was­ser­ver­sor­gung kön­nen jedoch jeder­zeit auf­tre­ten. Lei­der gibt es in der Ukrai­ne kei­nen ein­zi­gen Ort, der als sicher bezeich­net wer­den kann.

Wie geht es den NS-Über­le­ben­den? Wie hel­fen die Spenden aus Deutsch­land für den Winter?

Die Men­schen leben in täg­li­cher Angst auf­grund von Sire­nen und Beschuss in der gesam­ten Ukrai­ne. Der fort­wäh­ren­de Stress belas­tet sie zutiefst. Wir ste­hen kon­ti­nu­ier­lich mit ihnen in Kon­takt und bie­ten Unter­stüt­zung auf ver­schie­de­ne Wei­sen an, dar­un­ter Semi­na­re, Kunst­the­ra­pie, Ein­zel­ge­sprä­che, wir lesen aus der Zei­tung vor und infor­mie­ren sie über Ereig­nis­se in der Stadt. Außer­dem gibt es Selbst­hil­fe- und Unter­stüt­zungs­grup­pen. Ein Psy­cho­lo­ge und eine Grup­pe von ehren­amt­li­chen Psycholog:innen leis­ten viel Arbeit.

Die Spenden aus Deutsch­land sind für die NS-Über­le­ben­den beson­ders bedeut­sam. Dem Hilfs­netz­werk und allen unter­stüt­zen­den Men­schen in Deutsch­land, die inmit­ten des schreck­li­chen Krie­ges ihr Geld für die Men­schen in der Ukrai­ne bereit­stel­len, gilt unser auf­rich­ti­ger Dank. Mit ihren beschei­de­nen Ren­ten könn­ten die NS-Über­le­ben­den kei­ne neu­en war­men Decken, Klei­dung oder Lebens­mit­tel anschaf­fen. Die­se Unter­stüt­zung ist in die­ser her­aus­for­dern­den Zeit von unschätz­ba­rem Wert und wird von den Men­schen sehr geschätzt.

Mit wel­chen Her­aus­for­de­run­gen seid ihr per­sön­lich kon­fron­tiert, wenn es um die Unter­stüt­zung von NS-Über­le­ben­den geht?

Wir haben gelernt, in unter­schied­li­chen Lebens­si­tua­tio­nen zu leben und zu arbei­ten. Vor der Covid-19-Pan­de­mie und dem Krieg war alles bes­ser und ein­fa­cher. Heu­te ist es lei­der manch­mal sehr schwie­rig. Aber wir kom­men zurecht! Das zeigt uns auch die Dank­bar­keit und aner­ken­nen­den Wor­te der von uns unter­stütz­ten Men­schen. Unse­re vor­ran­gi­ge Auf­ga­be besteht dar­in, allen, die auf unse­re Unter­stüt­zung zäh­len und an uns glau­ben, zu helfen.

Das wich­tigs­te Pro­blem ist heu­te der Man­gel an Trans­port­mög­lich­kei­ten. Aber die Ange­hö­ri­gen der NS-Über­le­ben­den, die Gemein­de­mit­glie­der und die besorg­ten Einwohner:innen der Regi­on kom­men uns zu Hilfe.

Unse­re Hil­fe in Zahlen

Wir haben bis­lang mit über 622.900 Euro Spen­den­gel­dern und Dritt­mit­teln in 4186 Fäl­len Über­le­ben­de der NS-Ver­fol­gung über finan­zi­el­le Sofort­hil­fen sowie mit drin­gend benö­tig­ten Hilfs­gü­tern erreicht. 803 Mal konn­ten wir Ange­hö­ri­ge und Fachkolleg:innen unterstützen.

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