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49. Spen­den­be­richt — 12.01.2024

„Seit fast zwei Jah­ren gibt es kei­nen ruhi­gen Him­mel mehr über unse­ren Köpfen.“

Ole­na Pav­len­ko leis­tet für das Hilfs­netz­werk huma­ni­tä­re Hil­fe für 30 NS-Über­le­ben­de in Tscher­ni­hiw. Seit Beginn des voll­um­fäng­li­chen Krie­ges enga­giert sie sich als Frei­wil­li­ge in ihrer Nach­bar­schaft. Wir haben das Inter­view mit ihr im Dezem­ber 2023 geführt.

Eine Frau mit einem Einkaufswagen in Winterjacke und schwarzem Hut.
Ole­na Pavlenko 

Wie ist die Situa­ti­on vor Ort zur­zeit? Wel­che Vor­be­rei­tun­gen für den Win­ter habt ihr getrof­fen, um die NS-Über­le­ben­den zu unterstützen?

Unse­re Regi­on Tscher­ni­hiw lei­det unter dem rus­si­schen Beschuss. In Tscher­ni­hiw selbst sind mehr­mals am Tag Luft­an­grif­fe zu hören. Dank des Hilfs­netz­werks konn­ten wir im Novem­ber meh­re­re NS-Über­le­ben­de mit war­men Decken, Power­banks, LED-Lam­pen und Ther­mos­kan­nen ver­sor­gen. Die Men­schen, die wir unter­stüt­zen, sind von Armut betrof­fen, so dass dies eine gro­ße Hil­fe für sie ist.

Wel­che Her­aus­for­de­run­gen bringt der Win­ter aktuell?

Die Heiz­sai­son hat hier im Novem­ber begon­nen, Wir hat­ten bereits Hei­zungs­aus­fäl­le auf­grund des Strom­man­gels. Sie dau­er­ten 6–8 Stun­den. Die Situa­ti­on ist in den ein­zel­nen Stadt­tei­len aller­dings unter­schied­lich. Auch beim Trink­was­ser gibt es regel­mä­ßig Not­ab­schal­tun­gen. Dann funk­tio­nie­ren die Pum­pen nicht und es gibt kein Was­ser in den Häusern.

“Die Sicher­heit der NS-Über­le­ben­den ist ein gro­ßes Thema.”

Wie geht es den NS-Über­le­ben­den mit denen du in Kon­takt stehst? 

Seit fast zwei Jah­ren gibt es kei­nen ruhi­gen Him­mel mehr über unse­ren Köp­fen. Mehr­mals am Tag gibt es Luft­an­grif­fe, die zwi­schen 30 Minu­ten und 4–6 Stun­den dau­ern. Für älte­re Men­schen ist es schwie­rig, aus den obe­ren Stock­wer­ken hin­un­ter­zu­kom­men. Frü­her wur­den die Auf­zü­ge zu die­ser Zeit abge­schal­tet. Wir haben Men­schen, die bett­lä­ge­rig sind. Ihre Sicher­heit ist also ein gro­ßes Thema.

Mit wel­chen Her­aus­for­de­run­gen seid ihr per­sön­lich kon­fron­tiert, wenn es um die Unter­stüt­zung von NS-Über­le­ben­den geht?

Die Geschäf­te sind wäh­rend Luft­an­grif­fen geschlos­sen, was die Besor­gung von z.B. Lebens­mit­teln für die NS-Über­le­ben­den zu einer Her­aus­for­de­rung macht. In die­ser Situa­ti­on müs­sen wir in kur­zer Zeit das Nötigs­te besor­gen, und das Ange­bot ist stark geschrumpft. Wir kön­nen für maxi­mal vier Per­so­nen gleich­zei­tig ein­kau­fen, da bestimm­te Pro­duk­te nicht mehr ver­füg­bar sind. Aber trotz aller Schwie­rig­kei­ten haben wir es geschafft, die NS-Über­le­ben­den zu unter­stüt­zen – auch dank der Spenden aus Deutsch­land und dafür möch­ten wir uns bedanken!

Unse­re Hil­fe in Zahlen

Wir haben bis­lang mit über 636.000 Euro Spen­den­gel­dern und Dritt­mit­teln in 4252 Fäl­len Über­le­ben­de der NS-Ver­fol­gung über finan­zi­el­le Sofort­hil­fen sowie mit drin­gend benö­tig­ten Hilfs­gü­tern erreicht. 803 Mal konn­ten wir Ange­hö­ri­ge und Fachkolleg:innen unterstützen.

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