Am 09.03.22 fand das Gründungstreffen des Hilfsnetzwerks statt. Bereits unmittelbar nach Beginn des vollumfänglichen russischen Angriffskrieges vernetzten sich Kolleg:innen aus Gedenkstätten, Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Erinnerungsinitiativen, mit dem Ziel, möglichst unkompliziert und unbürokratisch zu helfen. Dank langjähriger Kontakte in die Ukraine gelang es innerhalb weniger Tage einen Spendenaufruf zu starten und mit der Unterstützung zu beginnen.
Eine der ersten finanziellen Soforthilfen ging im März 2022 an die Holocaust-Überlebende Raisa Nabaranchuk, nachdem sie von Kyiv nach Freiburg evakuiert werden konnte. Die ukrainische Dichterin mit Roma-Herkunft wurde 1943 geboren. Ihre Mutter und ihr älterer Bruder überlebten das Massaker von Babyn Jar. Raisa Nabaranchuk starb im Mai 2023 im Alter von 80 Jahren in Freiburg.
Im April 2022 erhielten 10 Kolleg:innen des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit aus Mariupol finanzielle Soforthilfen von uns, die fluchtartig die Stadt verlassen mussten, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen.
Unsere Hilfe in Zahlen
Insgesamt über 4500 Mal konnten wir inzwischen durch finanzielle Soforthilfen oder Hilfsgüter NS-Überlebende und 828 Mal Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen.
Die Herausforderungen sind weiter groß. Jede Spende hilft uns, die Unterstützung fortzusetzen. Viele Überlebende der NS-Verfolgung leben in frontnahen Gebieten, wo die Versorgung schwierig ist. Die Zerstörung von Geschäften und ständige Luftangriffe erschweren die Arbeit unserer Partner:innen vor Ort zunehmend. In vier Reportagen berichtet die Journalistin Lesya Kharchenko darüber, was die NS-Überlebenden in der Region Mykolajiw seit Beginn des russischen Angriffskrieges erleben mussten und wie es ihnen heute geht.
Die Koordination des Hilfsnetzwerks wird gefördert von der Stiftung EVZ.